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Eine Nachlese zur Reise vom 16.09.2024 bis 20.09.2024 zu den Schätzen des Saarlands der SNH in Kooperation mit dem Magistrat der Kreisstadt Hofheim am Taunus – Reiseveranstalter Bavaria-Tours GmbH, 94239 Ruhmannsfelden

Hauptsach gudd gess“ ein Lebensmotto im Saarland, auch die Sehenswürdigkeiten des kleinen Bundeslandes im Südwesten Deutschland mit den Nachbarländern Luxemburg und Frankreich machen diese zu einer sehenswerten Region. Die Reisegruppe erwartete über die gesamte Zeit schönes, mildes Spätsommerwetter, so dass sich der tägliche Wetterbericht erübrigt.

Nur am Anreisetag trübte Hochnebel den Stadtrundgang in der Landeshauptstadt Saarbrücken.

Nach einer zügigen Anreise wartete der örtliche Gästeführer am Bus und führte die Gruppe zum Schloss mit dem Schlossplatz. Im 17. Jahrhundert als Renaissance-Schloss erbaut, im 18. Jahrhundert zerstört und als barockes Schloss wieder aufgebaut.

Der Platz des Unsichtbaren Mahnmals ist der Vorhof des Schlosses. Auf Initiative eines Kunstprofessors und Studenten wurden zunächst heimlich und illegal in die Pflastersteine des Schlossplatzes die Namen jüdischer Friedhöfe einzumeißeln um diese Steine anschließend, mit der Beschriftung nach unten, wieder in das bestehende Pflaster einzufügen. Während der Zeit des Nationalsozialismus war hier eine Leitstelle der Gestapo. Sehr bedrückend und beeindruckend.

Zur nächsten Station kam man über die „blaue Brücke“, zur Ludwigskirche. Sie ist im schlichten Barockstil erbaut und sicher einer der schönsten Kirchen im Land. Am St. Johanner Markt machte sich in den 50er Jahren das Rotlicht-Milieu breit. Die Betreiberinnen der Etablissements wurden “Tante“ gerufen. Man besuchte also die Tante. Heute sind in diesen Häusern hübsche Restaurants und Cafés untergebracht und haben die jeweiligen Tante-Namen beibehalten.

Nach der individuellen Mittagspause erreichte die Gruppe nach kurzer Fahrt die Völklinger Hütte. Das ehemalige Eisenwerk wurde zum Industriedenkmal und von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt. Riesige Maschinen in der Gebläsehalle, sechs Hochöfen, der Hüttenpark mit den Nebengebäuden sind Zeitzeugen der Blütezeit der Eisen- und Stahlindustrie. Sie sind auch Zeitzeugen für die damaligen Arbeits- und Lebensbedingungen der dort Beschäftigen und deren Familien. Nach dem erfüllten Tag bezogen die Gäste ihre Zimmer im Hotel Laux, Merzig-Weiler, einem 3-Sterne Familienhotel mit 60 Betten und ländlichem Restaurant. Es befindet sich in einer ruhigen Lage im Seitental der Saar.

Saarburg, gerne auch „Klein Venedig“ genannt, besticht mit der Saarburg, erstmals 964 n. Chr. urkundlich erwähnt, sie thront heute über der Saar und der Stadt Saarburg. Sie gilt als eine der ältesten Höhenburgen im Südwesten Deutschlands. Von der Brücke „Auf dem Graben“ bietet sich ein schöner Blick auf die kleinen Bachbrücken und den Buttermarkt. Die engen Häuserzeilen entlang des Leuckbachs ruhen seit Jahrhunderten auf schweren Eichenpfählen. Nach dem Stadtrundgang hatten die Gäste Gelegenheit die Besonderheiten der Stadt zu erkunden oder in einem der zahlreichen Cafés und Restaurants den Spätsommer zu genießen.

Weiter ging es zur Cloef, einem Aussichtspunkt mit dem besten Blick auf die Saarschleife, dem Wahrzeichen des Saarlandes. Zurück in Mettlach, hier war eine Schifffahrt durch die Saarschleife gebucht. Gleich zu Beginn der Reise hob die Schleuse Mettlach das Schiff auf über 11 Meter über dem Meeresspiegel an und es bog in das Naturschutzgebiet der 7 km langen Saarschleife ein.

Der Fluss vollzieht hier eine 300° Schleife, die er sich in Jahrmillionen in den Fels gegraben hat. Cloef aus einer anderen Perspektive. Nach der Schifffahrt hatten die Gäste Gelegenheit, in den zahlreichen Geschäften und Outlet-Center in Mettlach zu stöbern und das eine oder andere Mitbringsel zu erstehen.

Heute überquerte die Gruppe die Grenze zu Luxemburg und stoppte am einem Kriegsgräberdenkmal für amerikanische gefallene Soldaten. Trotz der schönen, würdevollen Gestaltung der Anlage ein bedrückendes Bild. Die nächste Attraktion war die Hauptstadt des Großherzogtums Luxemburg. Ein Wirtschaftsmotor der Region mit vielen Pendlern aus den angrenzenden Ländern. Die Altstadt ist UNESCO Weltkulturerbe und die Stadt gleichzeitig modernes und internationales Finanzzentrum. Nach der Gästeführung und der individuellen Mittagspause stand, auf dem Rückweg, der Archäologiepark Römische Villa Borg in Perl an. Hier wurde die ehemalige Villa Rustica rekonstruiert. „Die Römer wussten schon, was gut ist“, so eine Teilnehmerin.

Zum Abschluss besuchte die Gruppe Schengen – Schengener Abkommen. Schengen ist der Name eines kleinen Dorfes in Luxemburg, das an der Grenze zu Deutschland und Frankreich liegt. Das Kronjuwel für den europäischen Binnenmarkt. Die grenzenlose EU, die beste Erfindung, die der europäische Kontinent hervor hergebracht hat. Europa war einst der Kontinent der Kriege und der Nationalstaaten. Nach einem, für einige anstrengenden Tag, erreichten die Gäste wieder das Hotel, wo Abendessen und Erholung angesagt waren.

Auf der Fahrt nach Metz durch Elsass-Lothringen sah man von weitem schon die Dampfwolken des französischen Atomkraftwerkes Cattenom. Metz ist eine malerische Stadt im Elsass nahe der deutsch-französischen Grenze und hat eine sehr schöne Fußgängerzone, in der außer Kleinbussen keine Fahrzeuge zugelassen sind. Viele Restaurants und Geschäfte laden zu einem Bummel ein. Besonders beeindruckend sind die Kathedralen und der Seille, ein Fluss der mitten durch die Stadt führt und durch seine gepflegten Grünanlagen besticht. Wie überall genießt die Bevölkerung den schönen Spätsommertag in den zahlreichen Straßencafés. Zum Ende des ereignisreichen Tages konnten die Gäste in und an der St. Oranne-Kapelle, im Ortsteil Berus, der Gemeinde Überherrn, idyllisch in einer gepflegten Parkanlage gelegen, den Tag Revue passieren lassen. Das Hotelrestaurant überraschte die Gäste zum Abschied mit einem landestypischen Abendessen. Es gab eine Vorsuppe, „Dibbelabbes“ als Vorspeise und „Gefüllte“, Kartoffelklöße mit Leberwurstfüllung und Sauerkraut sowie ein Dessert.

Zum Ende der Reise noch ein Abstecher nach Trier, der ältesten Stadt Deutschlands, gegründet 16 v. Chr. Mit der Porta Nigra, Dom und Liebfrauenkirche und Basilika sahen die Gäste gleich vier Bauwerke, die Teil unseres UNESCO-Welterbes sind. Dann blieb noch Zeit um Trier selbst zu erkunden oder sich in einem der Straßencafés niederzulassen.

Die SNH-ehrenamtlichen Reisebegleiterinnen Ingrid Siebeneicher und Ingrid Kairat dankten den Gästen für die Teilnahme und den reibungslosen Ablauf bei allen Attraktionen. Ebenso dankten sie der Fa. Bavaria-Tours für die ausgezeichnete Planung und dem Busfahrer für seine umsichtige und kompetente Fahrweise.

Text: Ingrid Kairat, Ingrid Siebeneicher

Fotos: Günther Konrad, Ingrid Siebeneicher

02.10.2024

Quellen: Reiseausschreibung

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